1949 - 1972


So richtet Grün-Weiß am 21. Februar 1950 einen „Antrag auf Änderung des Namens Sportverein Grün-Weiß Wiesbaden in Polizeisportverein Wiesbaden“ an den am 26. März 1950 in Heuchelheim tagenden Bundestag des Landessportbundes. Ganz so einfach, wie der Landessportbund meint, geht das aber nicht. Er verweist Grün-Weiß an den Bezirkstag, der für die Weitergabe von Anträgen zuständig sei. So geschah es auch mit folgender Begründung: „Da in anderen Ländern der westdeutschen Bundesrepublik der Name Polizeisportverein wieder geführt werden darf und der Sportverein Grün-Weiss Wiesbaden als früherer Polizeisportverein im Jahre 1950 auf sein 25-jähriges Bestehen zurückblicken kann, wird gebeten, dem Antrag stattzugeben“. Der Bezirkstag kam dem Wunsche nach und reichte den Antrag an den Bundestag weiter.

In der Zwischenzeit, also im März 1950, gibt Grün-Weiß ein Mitteilungsblatt heraus, in dem über die großen sportlichen Anstrengungen berichtet wird. Aber nicht nur darüber. Am 4. Februar 1950 fand im Gewerkschaftshaus in der Wellritzstraße zum ersten Mal ein Maskenball unter dem Motto „Frohsinn, Heiterkeit und Pracht, wir tanzen durch die ganze Nacht“. „Nach Einmarsch des närrischen Komitees um 20.11 Uhr und der darauf folgenden Vorstellung der närrischen Minister durch den Kanzler (Walter Herzer) wurde dem närrischen Präsidenten (Friedrich Hellwig) und für den gelungenen Vortrag des Kanzlers auch diesem der wohlverdiente Orden verliehen“. „Das närrische Treiben dauerte bis in die frühen Morgenstunden und wird allen Mitgliedern unvergessen bleiben“.

Zurück zum Anliegen des Vereins. Im gleichen Mitteilungsblatt wird zur Mitgliederversammlung am 27. März 1950, 15.00 Uhr, eingeladen und um rege Teilnahme gebeten, „da verschiedene äußerst wichtige Punkte auf der Tagesordnung stehen“. Natürlich stand dabei die gewünschte Umbenennung in Polizeisportverein im Vordergrund. Der Vorsitzende Friedrich Hellwig berichtete, dass trotz aller Anstrengungen der 3. ordentliche Bundestag in Heuchelheim die Anträge der Grün-Weiß-Vereine Frankfurt und Wiesbaden auf Änderung des Namens in Polizeisportverein zurückgewiesen wurden. Trotz aller Enttäuschung schaute Friedrich Hellwig nach vorne und betonte, dass Grün-Weiß auch weiterhin „Sport auf breiter Basis“ anbieten werde, „an dem jedes Mitglied teilnehmen kann“.

Also: Nervös machen ließ sich Grün-Weiß nicht. Aber die Vereinsverantwortlichen staunten nicht schlecht über einen Artikel des Wiesbadener Tagblatt, in dem von eine Rede des Präsidenten des Landessportbundes, Regierungsrat Heinz Linder, berichtet wird. In seiner Ansprache wandte er sich in erster Linie gegen die Bestrebungen der Polizei, wieder eigene Sportvereine ins Leben zu rufen „und bekundete nochmals die stärkste Ablehnung aller diesbezüglichen Anträge durch den Landessportbund“. Grün-Weiß fragte schon erbost, aus welchem Grunde solche Ausführungen erforderlich sind und weshalb in diesem Zusammenhang der Ausdruck „Autokratie“ benutzt wurde. In seinem Mitteilungsblatt vom April 1950 stellte der Verein fest: „Wenn weiter behauptet wird, daß gerade in Wiesbaden Bestrebungen der Polizei im Gange sind, und bedauerlicherweise auch hier ohne jegliche nähere Bezeichnungen der Bestrebungen diese Behauptung aufgestellt wird, so wird betont, daß der SV Grün-Weiß (früher Polizeisportverein) getreu seiner Satzung und der Hauptsatzung des Landessportbundes Hessen e.V. handelt. Bestrebungen entgegen der Satzungen sind nicht im Gange, entgegenstehende Behauptungen müssen auf das schärfste zurückgewiesen werden“.

Im mittlerweile ziemlich regelmäßig erscheinenden Mitteilungsblatt zieht Hans Vogel im September 1950 unter der Überschrift „1 Jahr Sportverein Grün-Weiß“ eine kleine Bilanz. Er schildert noch einmal den Werdegang des Vereins und stellt letztlich ganz positiv fest, dass Grün-Weiß mit seinen sportlichen Aktivitäten ein gefragter Verein ist. Er resümiert: „Der Start des Vereins war gut und wir alle wollen hoffen und wünschen, daß keine Fachsparte auf ihren Lorbeeren ausruht, sondern nach wie vor nur das Ziel vor Augen sieht, Leistungen zu vollbringen. Dies kann nur geschehen, wenn alle Mitglieder des Sportvereins Grün-Weiß sich durch Pflege der echten Kameradschaft und Freundschaft nicht nur vereinlich, sondern auch übervereinlich verbinden. Als weiteres Ziel muß dem Verein vorschweben, in kürzester Zeit auf allen sportlichen Gebieten eine führende Rolle einzunehmen“. Hans Vogel appelliert an die Unterstützung des Vereins durch alle Mitglieder und fordert zur Teilnahme an der Jahreshauptversammlung am 22. September 1950 im Saal des Restaurants „Westendhof“ auf. Er schließt mit den Worten: „Beweist Eure Treue zum Verein und erscheint in Massen“.

Die Mitglieder hatten die Stimme von Hans Vogel gehört. Es kamen 109 Mitglieder. Der Vorstand konnte insgesamt einen positiven Bericht abgeben und betonte dabei, „daß die in den einzelnen Versammlungen gestellten Aufgaben fast restlos erfüllt wurden“. Und der Kassenbericht konnte sich sehen lassen. Die Einnahmen betrugen 3.535,34 DM, die Ausgaben 2.096,36 DM. Es blieb ein Überschuss von 1.438,98 DM. Die Vorstandswahlen brachten nichts Neues; der bewährte Vorsitzende Friedrich Hellwig blieb im Amt.

Grün-Weiß feiert am 4. November 1950 25-jähriges Bestehen in den Sälen der Wartburg. „Das Fest erfreute sich eines würdigen äußeren Rahmens, einer lebhaften Beteiligung und eines guten Besuchs sowie einer wirklich frohen und festlichen Stimmung“. Nach feierlichen Musikvorträgen, den Festansprachen des Vorsitzenden, des Alterspräsidenten E. Erhard und des Polizeipräsidenten H. Becker und den vielen Ehrungen gingen die Gäste zum gemütlichen Teil über. „Es hat Mitglieder Freunde und Gönner gegeben, die noch in den frühen Morgenstunden des anderen Tages keinen Abschied finden konnten, so daß die freudige Stimmung recht, recht lange Zeit anhielt“.

Und sie feiern weiter. Nachdem die Jubiläumsfeier zum 25-jährigen Bestehen kaum verklungen war, wurden alle Freunde des Vereins zur Teilnahme am Maskenball am 20. Januar 1951 in die Säle der Wartburg in der Schwalbacher Straße eingeladen. An dieser Stelle sei einmal betont, dass sich die Vereinsverantwortlichen nicht nur um die sportlichen Belange ihrer Mitglieder bemühte, sondern auch um ständige Versammlungen und vergnügliche Veranstaltungen.

Ein Rückblick in diese Zeit zeigt uns, dass für Veranstaltungen jeder Art insbesondere die Säle in der Scala und in der Wartburg zur Verfügung standen. Ältere Mitglieder legen bestimmt Wert auf die Feststellung, dass dies trotz der immer noch schwierigen Zeiten sehr schön war. Andere Räumlichkeiten wie beispielsweise das Kurhaus standen noch nicht wieder zur Verfügung. Erst das Jahr 1951 brachte den Wiederaufbau des Großen Kurhaussaales.

Das „Vereinsblättchen“ vom November 1952 befasste sich mit „Das Wichtigste aus der Generalversammlung“ vom 30. September 1952. Zunächst standen die Berichte des Vorstandes im Mittelpunkt der Diskussion. Doch viel interessanter wurde die Wahl des Vorstandes. Natürlich wurde Sportfreund Fritz Hellwig in seiner Funktion als Vorsitzender einstimmig bestätigt. In einer Kampfabstimmung zur Wahl des 2. Vorsitzenden konnte sich in geheimer Wahl unser unvergessener Wolfgang Trawitzki durchsetzen. Hans Vogel stieg in der Hierarchie des Vereins auf und wurde 1. Kassierer. Aber auch ein ganz neues Gesicht, Heinrich Tschauder, der vielen in Erinnerung bleiben wird, steigt als 2. Schriftführer in das Vereinsgeschehen ein.

Schade, dass die Archive lediglich eine dünne Meldung über die deutschen Polizei-Handballmeisterschaften 1954 in Wiesbaden hergeben. Für den SV Grün-Weiß Wiesbaden, den früheren Polizeisportverein, war es aber ein großes Ereignis, galt es doch, den Polizeisport mit seiner „Paradedisziplin“ Handball mehr in die Öffentlichkeit zu tragen.

Die Jahreshauptversammlung am Freitag, 28. Januar 1955 im Vereinslokal Baba-Bräu, Adolfstr. 3, ging mit der einstimmigen Wiederwahl des Vorstandes fast zu Ende. Doch dann meldete sich ein besonderes Mitglied zu Wort. „Der Kommandeur der Schutzpolizei Wiesbaden, Sportfreund Christ, sprach als altes Mitglied des früheren PSV Wiesbaden und als Mitglied des SV Grün-Weiß Frankfurt a.M. sowie als erneutes Mitglied unseres Vereins zu den Anwesenden einige Worte. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß alle ehemaligen Polizeibeamten wieder den Weg zum Verein finden mögen. Seine reiche Erfahrung auf dem Gebiet des Sports und des Vereinswesens wolle er gern dem SV Grün-Weiß Wiesbaden zur Verfügung stellen“.

Am 13. Januar 1955 richtet der 1. Schriftführer, Polizeiobermeister Hans Schulz unter dem Briefkopf „Sportgemeinschaft der Ordnungspolizei Wiesbaden e.V.“ ein Schreiben an das Amtsgericht – Registerabteilung – Wiesbaden und beantragt „Als Vorstandsmitglied (I. Schriftführer) der Sportgemeinschaft der Ordnungspolizei E.V.“ „den vorstehend genannten Verein im dortigen Register zu löschen, da der Mitgliederbestand desselben seit 1945 weniger als 3 Personen aufweist“. Die Sachlage ist schnell geklärt. Auf Anfrage teilt die Landeshauptstadt Wiesbaden dem Amtsgericht mit, „daß die ehemalige Sportgemeinschaft Ordnungspolizei Wiesbaden seit einigen Jahren nicht mehr besteht“ und Nachfolger der Sportverein Grün-Weiß ist.

Im Mitteilungsblatt zu Ende des Jahres 1955 wird zur Hauptversammlung am 27. Januar 1956 im Baba-Bräu eingeladen. Das Ergebnisprotokoll vermeldet: „Leider waren nur 87 Mitglieder anwesend“. Wie froh wären heutzutage Vereinsvorstände, wenn die Beteiligung an Versammlungen so groß wäre. Sehr viele Ehrungen standen an. Für unsere älteren Vereinsmitglieder ist es bestimmt von Bedeutung, dass an dieser Stelle all die genannt werden, die dem Verein 30 Jahre angehörten und damit Ehrenmitglieder wurden: Adam Aulbach, Ernst Denke, Ernst Dennig, Philipp Dillitz, Wilhelm Dorn, August Engels, Anton Gaykowski, Josef Gerharz, Ernst Groß, Emil Groß, Adolf Henk, Jakob Huhn, August Klingel, Willi Krummeich, Karl Lehmler, Paul Mann, Georg Müller, Oswald Reiher, Josef Peters, Willi Rompel, Wilhelm Schleusener, Otto Schaarschmidt, Robert Schiedhering, Adam Schreiner, Eduard Weickum, Ludwig Welkenbach, August Wollweber, Josef Wörsdörfer, Paul Scholl, Otto Klein, Paul Storm, Berthold Weiland, Walter Haybach und Johann Klee.

Nach der Abwicklung der Vorstands- und Kassenberichte erfolgte die Entlastung des geschäftsführenden Vorstandes. Und dann schritt man zu den Neuwahlen. Der neue 1. Vorsitzende heißt Alfred Bröcher, nachdem sich Fritz Hellwig nicht mehr zur Wahl gestellt hatte. „Sportfreund Bröcher als 1. Vorsitzender dankte den Anwesenden für das entgegengebrachte Vertrauen und brachte zum Ausdruck, daß der Vorstand bestrebt sein werde, den Verein so zu führen, wie es dem Wohle und Nutzen des Vereins dienlich ist“.

Zum 10jährigen Nachkriegsjubiläum veranstaltete der SV Grün-Weiß am Sonntag, 26. August 1956 auf dem Sportplatz Rheinblick, Nassauer Straße, ein Sportfest. Der Eintrittspreis betrug 1,- DM. Im Programmheft „10 Jahre Nachkriegsarbeit!“ wurde noch einmal an die positive Entwicklung des Vereins nach dem 2. Weltkrieg erinnert. „Heute können wir mit Stolz auf zahlreiche aktive Abteilungen blicken, die sich im Sportgeschehen einen guten Namen erringen konnten. Darüber hinaus hat die Jugendarbeit im Verein die Höhe erreicht, die man nur wünschen konnte. Acht Jugendmannschaften der Abteilungen Handball und Fußball und eine Leichtathletik-Jugend dürfen als Zeichen guter Aufbauarbeit angesehen werden“. Es war ein gutes Fest, dass insbesondere von den Fußballern, Handballern und den Leichtathleten gestaltet wurde.

Und wieder steht ein Wechsel in der Vereinsführung bevor. Es wird aber mit keinem Wort berichtet, weshalb der bisherige 1. Vorsitzende Alfred Bröcher in der Jahreshauptversammlung am 31. Januar 1957 im kleinen Saal des Kolpinghauses nicht mehr zur Wahl stand. So wird neben der Bestätigung des bisherigen Vorstandes Oskar Christ zum 1. Vorsitzenden gewählt.


as ist denn da los? Eine Jahreshauptversammlung (am 28. Februar 1958 im Kolpinghaus) wird von 171 Vereinsmitgliedern besucht. Das muss seinen Grund haben. Natürlich: eine Beitragserhöhung steht an. „Die Jahreshauptversammlung möge beschließen, den monatlichen Beitrag wie folgt zu erhöhen: Mitglieder über 18 Jahre von 0,80 DM auf 1,- DM, Mitglieder unter 18 Jahren von 0,30 DM auf 0,50 DM“. „Begründet wird die Beitragserhöhung mit den ständig steigenden Preisen für Sportgeräte und Sportbekleidung sowie den teurer gewordenen Fahrtkosten“. Die Versammlung nahm den Antrag mit 148 gegen sieben Stimmen an. Aus den nachfolgenden Berichten geht hervor, dass der SV Grün-Weiß nunmehr aus den Abteilungen Badminton, Boxen, Faustball, Fußball, Handball, Kegeln, Leichtathletik, Schießsport und Tischtennis besteht.

Der SV Grün-Weiß Wiesbaden hat sich einen guten Platz im Sportgeschehen der Landeshauptstadt erobert. Anlässlich der Jahreshauptversammlung am 30. Januar 1959 konnten die Abteilungsleiter insgesamt recht positive Berichte abgeben. So blieb es auch nicht aus, dass der 1. Vorsitzende Oskar Christ einigen Sportfreunden die silberne oder bronzene Ehrennadel überreichen konnte.

Das Grün-Weiß-Hallenhandballturnier am 28. Februar 1959 in der Rhein-Main-Halle „war ein eindrucksvoller Saisonausklang und eine Werbung für den Hallenhandballsport“. Neben der eigenen Mannschaft nahmen „unsere alten Freunde aus Hälsingborg/Schweden, die Polizeisportvereine aus Kopenhagen und Berlin sowie der Meister unseres Bezirks, die Eintracht aus Wiesbaden“ teil. „Abends in der Rhein-Main-Halle spielte zunächst zur Unterhaltung die Hessische Polizeikapelle unter Leitung von Polizeioberkommissar Kerz“.

Grün-Weiß wurde auch nicht von kleinen Turbulenzen verschont. Es musste ein neuer 1. Vorsitzender gefunden werden. In der Jahreshauptversammlung am 1. Februar 1960 im Kolpinghaus stellte sich Hans Fendrich zur Verfügung. Damit konnte die Arbeit zum Wohle des Vereins im gewohnten Maße weitergeführt werden.

Die nächste Hiobsbotschaft ließ nur ein Jahr auf sich warten. In der Jahreshauptversammlung am 27. Januar 1961 stellte sich der 2. Vorsitzende, Sportfreund Hahn, aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zur Wahl – und es konnte kein Nachfolger gefunden werden. Auch in der folgenden außerordentlichen Mitgliederversammlung am 8. März 1961 „kam man zu keinem positiven Ergebnis“. Sportfreund Hahn half aus der Patsche und erklärte, das Amt bis zur Wahl eines Nachfolgers beizubehalten.

Man kommt einfach nicht umhin, immer wieder über Jahreshauptversammlungen zu berichten. Die Notwendigkeit ist gegeben, da im Gegensatz zum sportlichen Treiben keine Kontinuität in der Vereinsführung erkennbar ist. Also machte sich Grün-Weiß am 30. Januar 1962 auf, wieder einen 1. Vorsitzenden zu finden. Und es gelang. Polizeidirektor Wilhelm Hainbach wurde gewonnen. In dieser Jahreshauptversammlung tauchte noch ein weiteres neues Gesicht im Vorstand auf: Unser unvergessener Sportfreund Horst Kaempffe wurde zum 1. Schriftführer und 2. Kassierer gewählt. Der neue Vorsitzende nutzte die nächste Ausgabe der Vereinszeitschrift, sich vorzustellen. Er betonte, dass er dies gerne tue, „vor allem in der Hoffnung auf ein gutes gegenseitiges Verstehen und eine erfolgreiche Zusammenarbeit zum Wohle des Vereins. .... Unsere künftige Arbeit wird darauf abgestellt sein, die Leibesübungen in einer Form zu betreiben, die auch auf den Inneren Menschen Wirkt, wozu sich aber im Kreise gleichgesinnter Kameraden immer Gelegenheit finden wird. Jeder sportinteressierte junge Mensch, insbesondere jeder Polizeibeamte, kann dabei mitmachen, gleichgültig, ob jung oder alt oder mehr oder weniger begabt für Spiel und Sport“.

Wie sich die Zeiten doch ändern. Das Vereinsblatt meldet, dass die Jahreshauptversammlung am 29.1.1963 im Kolpinghaus „trotz kurzfristiger Verlegung den bisher stärksten Mitgliederbesuch in der Vereinsgeschichte zu verzeichnen“ hatte. „Ein wirklich gutes Zeichen für die Vereinsarbeit und zugleich ein Beweis für die unverkennbare Aufwärtsentwicklung des Vereins, die im Vorjahr eingeleitet wurde“. Um der Historie gerecht zu werden, sollten auch die vielen Ehrengäste genannt werden: Leiter der Hessischen Bereitschaftspolizei, Polizeidirektor Siebold, Kommandeur der Schutzpolizei Wiesbaden, Polizeioberrat Christ, Vertreter der Hessischen Polizeischule, Polizeirat Hill und die ehemaligen Vereinsvorsitzenden Polizeirat Fendrich und Polizeihauptkommissar Hellwig. Neben der Neuwahl verschiedener Vorstandsmitglieder referierte der 1. Vorsitzende, Wilhelm Hainbach, über das Thema „Warum Sport – Warum Sportverein?“ „Es ist wichtig für uns zu wissen, daß die gesamte Öffentlichkeit dem Sport in allen seinen Formen immer größere Beachtung schenkt. Man hat erkannt“, das war schon die Erfahrung der frühen 60er Jahre, „daß die sportliche Betätigung für die Erhaltung der Volksgesundheit von wesentlicher Bedeutung ist, und daß Leibesübungen das beste Mittel darstellen, den schädlichen Auswirkungen der technisierten und bürokratisierten Arbeitswelt erfolgreich zu begegnen. .... Die in den letzten Jahren vorgenommenen Untersuchungen in den Schulen haben erschreckende Ergebnisse gezeitigt. Bei rund 95.000 Musterungen für die Bundeswehr stellte man bei 22,3 Prozent Haltungsfehler, bei 24 Prozent Herz- und Kreislaufprobleme fest“. So muss man konstatieren, dass zu jeder Zeit Erfahrungen gemacht werden müssen, die aber auch immer wieder Gültigkeit besitzen.

Nur einen Tag später, bestimmt auch angespornt durch die positive Entwicklung des Vereins, gründete Heribert von Nieding am 30. Januar 1963 erneut eine Schwimmabteilung, die bis heute, natürlich gefördert durch die verbesserten Schwimmbadverhältnisse in der Landeshauptstadt, erfolgreiche Arbeit leistet. Wir erinnern uns, dass Anfang der 30er Jahre einer Schwimmabteilung wegen fehlender Wasserflächen kein langes Leben beschieden war.

Die Annalen dieser Zeit zeigen auf, dass der 1. Vorsitzende, Polizeidirektor Hainbach, ein sehr rühriger Mensch gewesen sein muss. Dies zeigte er auch beim „Tanz in den Frühling“ am 4. Mai 1963 im Kurhaus. Wieder einmal befasste er sich in seiner Begrüßungsansprache mit der Jugendarbeit und betonte, dass es gilt, „den Jugendsport zu fördern, um damit den Jugendlichen selbst zu dienen und die wichtige Erziehungsarbeit des Elternhauses und des Staates zu unterstützen“. Vor 700 Gästen stellte er aber auch fest, „daß ein Ziel des Staates, nämlich das gute Verhältnis zwischen Bürger und Polizei nicht besser gefördert werden könnte als im Sportverein Grün-Weiß, in dem der Bürger in Zivil und der Bürger in Uniform vereint ihren Interessen nachgehen“. So hatte Polizeidirektor auch allen Grund, den „verantwortlichen Herren des Hessischen Innenministeriums“ die durch ihre Anwesenheit dokumentierten, dass sie sich mit dieser Ansicht identifizierten, zu danken. Immerhin waren der Leiter der Abteilung III, Ministerialrat Keil, sein Vertreter, Regierungsdirektor Urban und Oberregierungsrat Manikowski erschienen.

Der 1. Vorsitzende, Polizeidirektor Hainbach, betonte in seinem Bericht zur Jahreshauptversammlung 1964, dass er, nachdem er sich „über die Situation des Vereins ein klares Bild verschafft hatte“, nunmehr folgende Aufgaben in den Vordergrund stellen müsse: „das sportliche Geschehen im Verein auf eine breitere Basis und mehr in das Blickfeld der Öffentlichkeit zu stellen, die Mitgliederzahl zu erhöhen, die Finanzkraft des Vereins durch Vermögensbildung zu stärken“. Im weiteren Verlauf der Versammlung war eine allgemeine Zufriedenheit des Vorsitzenden erkennbar. So konnte er vermelden, dass sich der Verein um die Abteilungen Damengymnastik, Fußball und Schwimmen erweitern konnte. Trotzdem richtete er einen wegweisenden Appell an alle Mitglieder: „Meine lieben Sportfreunde, mit diesem Rückblick und dem Hinweis auf unsere gegenwärtige Situation – die im großen und ganzen erfreulich ist – sind wohl auch die Weichen für unsere weitere Arbeit gestellt. Es gilt, sowohl den Anforderungen des Tages gerecht zu werden, als auch die weitergesteckten Ziele zu verfolgen. Eines dieser Ziele ist die Errichtung eines kleinen Vereinsheimes“. Er versprach weiterhin, alle Förderungsmöglichkeiten zum Erreichen des großen Zieles auszuschöpfen. „Da wir wissen, daß für die Gewährung von Zuschüssen entsprechende Eigenleistungen Voraussetzung sind, sehen wir uns veranlaßt, weiterhin sparsam zu wirtschaften und Kapital zu bilden“.

Es geht um ein bis heute leidiges Thema in einer Jahreshauptversammlung: Beitragserhöhung. Trotzdem folgten der Einladung für den 22. Januar 1965 lediglich 71 Mitglieder. Die Enttäuschung des Vorstandes war so groß, dass die Frage gestellt wurde, „ob die Jahreshauptversammlung aufgrund der zu behandelnden wichtigen Tagesordnungspunkte bei der geringen Beteiligung überhaupt durchgeführt werden sollte“. Doch es wurde getagt. Mit großer Mehrheit billigten die Mitglieder eine Erhöhung der Beiträge von 1,- auf 2,- DM. Gleichzeitig wurden notwendige Satzungsänderungen und eine Ehrenordnung verabschiedet.

„Der kleine Saal im Kolpinghaus hatte am 25.1.1966 die Türen für die Mitglieder des Vereins zur Jahreshauptversammlung, zu der der Vorstand eingeladen hatte, geöffnet. Leider fand der Ansturm auf die guten Plätze nicht statt. Viele Stühle blieben unbesetzt. Ob die Mitglieder den Eingang etwa nicht gefunden hatten. Bedauerlicherweise erschienen nur 39 Mitglieder, obwohl an diesem Abend keine Fortsetzung des Kriminalreißers auf den Bildschirmen zu sehen war“. Die Anwesenden wurden von Sportfreund Trawitzki begrüßt. Anschließend erhoben sie sich „zum Gedenken an Sportfreund Wilhelm Hainbach (1. Vorsitzender) und Sportfreund Herbert Deuse, die der Tod im abgelaufenen Geschäftsjahr aus unseren Reihen gerissen hatte, von ihren Plätzen. Danach gab Sportfreund Trawitzki einen Überblick über die augenblickliche Situation im Vorstand, wobei er nochmals die beispiellose aktive Tätigkeit des 1. Vorsitzenden, Sportfreund Hainbach würdigte“. Nach den Abteilungsberichten „folgte die Wahl der nach der Satzung heranstehenden Vorstandsmitglieder“. Einstimmig beschloss die Versammlung, „den Posten des 1. Vorsitzenden vakant zu lassen“.

1965 gehört der Sportverein Grün-Weiß zu den größeren Vereinen Wiesbadens. Aus den „Statistischen Berichten der Landeshauptstadt Wiesbaden“ geht hervor, „daß unter den 112 Sportvereinen (einschließlich Vororte) 18 Vereine 501 und mehr Mitglieder zählen (Wiesbaden-Alt allein 9 Vereine). Zu diesen zählt auch unser Verein, der SV Grün-Weiß Wiesbaden“. „Die oben geschilderten Fakten zeigen, daß unser Verein ohne weiteres zu den bedeutenden Sportvereinen Wiesbadens gezählt werden kann. Unter diesem Gesichtspunkt sollte von allen Mitgliedern eine verstärkte Werbung für den Verein betrieben werden“.

„Ein volles Haus brachte mit 95 anwesenden Mitgliedern die am 17. Januar 1967 durchgeführte Jahreshauptversammlung“. Der amtierende Vorsitzende, Sportfreund Trawitzki, führte in seiner Ansprache aus, dass es nach nunmehr 1 ? Jahren endlich gelungen sei, einen Kandidaten für das Amt des 1. Vorsitzenden zu finden. „ ... in der Rekordzeit von 5 Minuten und 20 Sekunden“ wurden die Wahlen durchgeführt. Der einstimmig gewählte neue Vorsitzende, Kurt Eberhardt, dankte der Versammlung und versicherte, dass er seine ganze Kraft zum Wohle des Vereins einsetzen werde.

Der neue Vorsitzende ging an die Arbeit und führte Grün-Weiß zu aller Zufriedenheit in die 70er Jahre. Zur Jahreshauptversammlung am 27. Januar 1971 nahm er ein Thema auf, das für den Verein von großer Wichtigkeit war: „Der Vorstand stellt ... den Antrag, den Sportverein Grün-Weiß Wiesbaden e.V. in POLIZEISPORTVEREIN GRÜN-WEISS WIESBADEN E.V. umzubenennen. Für die Annahme dieses Antrages ist ... die Zweidrittelmehrheit der anwesenden Mitglieder erforderlich“. Von den 97 anwesenden Mitgliedern stimmten 69 mit Ja, 28 mit Nein. Damit war die notwendige Mehrheit erreicht.

1972 - Heute



Der in der Jahreshauptversammlung 1971 gefasste Beschluss, einen Antrag zur Umbenennung des Vereins in Polizeisportverein zu stellen, fand Gehör. Die Beständigkeit und Hartnäckigkeit der Grün-Weiß-Verantwortlichen ist belohnt worden. In den Unterlagen des Landessportbundes steht nun:
Polizeisportverein Grün-Weiß Wiesbaden e.V.

Nicht nur der Vereinsname ist neu. Nein, es gibt auch einen neuen Vorsitzenden. Am 18. Januar 1972 wurde der unvergessene Polizeipräsident Dr. Karl Ender an die Vereinsspitze gewählt. Damit beginnt eine 22jährige Ära, ein großer, durch viele positive Akzente geprägter und gekennzeichneter Zeitabschnitt.
Das 50jährige Vereinsjubiläum steht an. Schon im Frühjahr 1975 beginnen die Vorbereitungen. Im Grün-Weiß-Mitteilungsblatt macht sich Klaus Diehl seine „Gedanken“ über die Vergangenheit und die Zukunft des Traditionsvereins. Zu der Absicht einiger Vereinsmitglieder, eine Festschrift zu erstellen, meint Klaus Diehl in seiner Betrachtung, die es wert ist, weitgehend wiederzugeben:

„Die Verfasser einer derartigen Rückschau sollten bedenken, daß es lediglich ein Augenblick ist, in dem man vermeint, die Zeit stehe still. Die Jahre rückwärts besehen, werden wie Kilometersteine an einer langen Straße erscheinen. Manche etwas verblaßt wie in der Dämmerung oder als sei über sie Gras gewachsen; andere wiederum werden hell und klar vor dem Auge der Erinnerung sich auftun. Die ersteren werden wohl die ,grauen’ Jahre sein, die Jahre der Mißerfolge und der Sorgen, die heute klein und winzig erscheinen. Die letzteren sind dann sicher die Jahre der Erfolge und der Siege. Die Frage drängt sich auf, ob man den Weg noch einmal gehen würde? Noch während man darüber nachdenkt, wird man bemerken, wie die Zeit verrinnt und die Gegenwart zur Vergangenheit wird. Sicherlich sind es beschauliche Minuten, in denen man solchen Gedanken nachhängt. Sie sind auch lebenswert. Lebenswert deshalb, weil man aus dem Quell der Erfahrung Kraft schöpft für den ,Marsch ins Morgen’. ... Ein Verein, der diese auch politisch oft stürmischen Zeiten nicht nur überdauern, sondern sich darin ständig weiterentwickeln konnte, muß auf festen Grundlagen stehen. ,Es ist der Geist, der den Körper formt’. Dieses Wort gilt auch für den Geist, der das Wesen und Wirken dieses Vereins geprägt hat, aus dem er geworden, in dem er gewachsen und in dem er heute sicherlich noch wirkt. ... Wenn dieser Geist aus der 50jährigen Geschichte unseres Vereins noch heute lebendig ist, was ich im Grunde nicht bezweifle, wenn er Vereinsführung und alle Sportfreunde beseelt, dann brauchen wir um die Zukunft nicht zu bangen“. Wie wahr!

„Grün-Weißes Geburtstagskind – Polizei-Sport-Verein feiert sein 50jähriges Bestehen“ berichtet der Wiesbadener Kurier. „... einer der renommierten Vereine der Landeshauptstadt, feierte“ am 25. Oktober 1975 „seinen 50jährigen Geburtstag und lud anläßlich dieses Jubiläums seine Mitglieder zu einem Festball in den großen Saal des Kurhauses ein“. Dr. Karl Ender zeichnete die Vereinsgeschichte nach und zeichnete die Gründungsmitglieder Walter Steinheimer, Georg Müller und Anton Gaykowski mit der goldenen Vereinsplakette aus. Anschließend wurde bis in die tiefe Nacht hinein zu den Klängen der „Tel-Stars“ getanzt und kräftig gefeiert.

Die folgenden Jahren waren von Kontinuität, Tatkraft und mehr oder weniger großen sportlichen Erfolgen geprägt.

Das Jahr 1983 ist angebrochen; die fällige Jahreshauptversammlung steht an. Eine besondere Veranstaltung, denn es gilt, ein großes Ereignis in der Vereinsgeschichte zu vermelden. Der 1. Vorsitzende, Dr. Karl Ender, nunmehr seit elf Jahren im Amt, schreibt mit Datum vom 2. Februar 1983 an alle Mitglieder, dass er anlässlich der Hauptversammlung die Gelegenheit nutzen wolle, „Ihnen von einer, wie ich meine und hoffe, zukunftweisenden Entwicklung in unserem Vereinsleben zu berichten. Der Verein kann sich, erstmals seit seiner Gründung im Jahre 1925 glücklich schätzen, seinen Mitgliedern ein kleines, aber gemütliches Vereinsheim als Treffpunkt anzubieten“. Er stellt weiterhin fest, dass es, wenn auch unter Überwindung einiger Widerstände, gelungen sei, das ehemalige Platzwartwohnhaus auf dem Sportplatz Kleinfeldchen für die Dauer von zehn Jahren zu pachten. „Das Gebäude war in einem desolaten Zustand. Ein Umbau, den die Mitglieder der Fußballabteilung in über 1800 Arbeitsstunden uneigennützig vorgenommen haben, war unbedingt erforderlich“. Dafür sprach er allen seinen Dank aus.

Der PSV Grün-Weiß hat viel zu tun. Das Vereinsheim wird weiter ausgebaut, der Sportbetrieb für mittlerweile 1.000 Mitglieder ist zu organisieren und zu bewältigen und nicht zuletzt stehen die Vorbereitungen für die Festlichkeiten zum 60. Bestehen des Vereins an. Der Polizeisportverein ist Anfang 1985 mit sich und seinem Vereinsleben sehr zufrieden.

Da brach das Ungemach herein. Am Sonntag, 14. April 1985 ging gegen 02.15 Uhr bei der Feuerwehr die Meldung ein, dass im Vereinsheim des PSV ein Brand ausgebrochen sei. Wenig später traf die in der Nachbarschaft beheimatete Berufsfeuerwehr ein. Der Dachstuhl brannte in seiner gesamten Ausdehnung. Drei Stunden musste gelöscht werden. Rolf Wilkopp, der noch in der Nacht zur Brandstelle eilte, meinte: „Jetzt sind wir wieder ohne Heimat“. Da die Brandursache nicht eindeutig geklärt werden konnte, wurde vorsorglich Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet, denn kurz nach dem Brand gingen beim Kurier, Tagblatt und bei der Deutschen Presse Agentur Bekennerschreiben folgenden Inhalts ein: „Entgegen der Berichte in der Lokalpresse war der Brand im Vereinsheim des PSV Wiesbaden gelegt. Wir sind in der Nacht vom Sa. auf So. durch die Dachluke eingest. Das explosive Gasgemisch entstand durch Auskippen von 10 l Benzin und 5 l Diesel. Wir haben den Polizeisportverein direkt angegriffen, weil er für uns Polizeistaat genauso verkörpert wie Hochdruckwasserwerfer & die Einführung neuer Personalausweise. Wir sehen deshalb auch diesen Anschlag als Teil des militanten Widerstandes gegen die STB 18 W und andere Schweinereien“. Das Schreiben endet mit der Parole: „Terror dem Staatsterror“ und trägt die Unterschrift: „Autonome Anarchisten“, sowie einem fünfzackigen schwarzumrandeten Stern. Die Ermittlungen blieben erfolglos. Am 18. Februar 1986 stellte das Oberlandesgericht Frankfurt das Verfahren ein.

Nach dem überwundenen Schock gilt es, den Wiederaufbau des Vereinsheims zu organisieren. Doch zunächst steht trotz aller Unbill ein Fest an. Das 60jährige Bestehen des PSV Grün-Weiß soll gebührend gefeiert werden. Die Handballer, Fußballer, Badminton-Spieler, Schwimmer und die Schützen laden zu Turnieren ein. Im Kaufhaus Karstadt findet ein Simultan-Turnier der Schachabteilung mit dem Schachgroßmeister Eric Lobron statt. Der Erlös dieser Veranstaltung soll an das SOS-Kinderdorf in Rio de Janeiro gehen.

Der Höhepunkt des Jubiläums wird der große Jubiläumsball am Samstag, dem 22. Juni 1985 in der Scala in der Dotzheimer Str. sein. So kam es auch. Klaus Diehl, 2. Vorsitzender des PSV, konnte in Vertretung des Vorsitzenden Dr. Karl Ender 300 Gäste begrüßen. Die Zeitungen berichteten von eleganten Garderoben und einer schmucken Bühne. Bevor gemütlich und ausgiebig gefeiert werden konnte, wurden Heinz Burgdorf für seine mehr als 1000 sportlichen Einsätze im Handball und Kegeln mit der goldenen Vereinsnadel, Wolfgang Trawitzki für seine ehrenamtliche Tätigkeit mit der Ehrennadel in Bronze des Hessischen Fußballverbandes und Wolfgang Rottke für seine langjährigen Verdienste mit dem Ehrenbrief des Hessischen Fußballverbandes ausgezeichnet.

Der Wiederaufbau des Vereinsheims geht dank unbürokratischer Hilfe der Landeshauptstadt Wiesbaden voran. Die Kosten betrugen 180.000,- DM, die durch Leistungen der Versicherung, finanziellen Aufwand des Vereins und unzählige Arbeitsstunden der Mitglieder erbracht werden konnten. Großer Dank gebührt den Fußballern, ohne die das neue Haus nicht hätte entstehen können. Schon im Herbst konnte Richtfest und im Frühjahr 1986 die Einweihung gefeiert werden.

Mit der Jahreshauptversammlung am 22. März 1990 wurde ein Generationswechsel eingeleitet. Klaus Diehl, der langjährige 2. Vorsitzende des PSV, stellte sein Amt aus persönlichen Gründen zur Verfügung. Er steht allerdings auch in der Zukunft als Beisitzer zur Verfügung. Dr. Karl Ender betonte in seiner Laudatio, Klaus Diehl habe insbesondere wegen der jahrelangen Organisation der Polizei-Sport- und Musikschau die besondere Anerkennung des PSV verdient. Der neue 2. Vorsitzende ist Manfred Tecl.

Und wieder sind vier Jahre ins Land gegangen. Der PSV Grün-Weiß war nicht nur damit beschäftigt, Sport zu betreiben, die Abteilungen zu unterstützen, sondern auch die Außenwirkung des Vereins zu verstärken. Dies alles ist gelungen.

So sah es auch der unvergessene 1. Vorsitzende Dr. Karl Ender. Er teilte seinem Vorstand mit, dass er in der kommenden Jahreshauptversammlung 1994 nicht mehr zur Wiederwahl steht.

In die Gaststätte „Alt Wiesbaden“ am Kurt-Schumacher-Ring wurde zur Jahreshauptversammlung am 17. März 1994 eingeladen. Nach der Begrüßung und vielen Dankesworten durch Dr. Karl Ender wurde festgestellt, daß der Verein nunmehr 1284 Mitglieder zähle. Damit gehört der PSV zu den zehn größten Sportvereinen Wiesbaden.

Nach 22 Jahren als 1. Vorsitzender des PSV Grün-Weiß gibt Dr. Karl Ender das Amt in jüngere Hände. Manfred Tecl wird einstimmig zum Nachfolger gewählt. Im zur Seite stehen Michael Königstein und Rolf Wilkopp als 2. Vorsitzende. Dr. Karl Ender bleibt dem Verein mit Sitz und Stimme als Ehrenpräsident erhalten.

Die Trauer beim PSV Grün-Weiß Wiesbaden ist groß. Am 18. Mai 1995 verstirbt Ehrenpräsident Dr. Karl Ender. In seinem Nachruf betonte der 1. Vorsitzende Manfred Tecl: „Der Verstorbene hat sich über zwei Jahrzehnte hinaus mit hohem Engagement und großem Geschick als Vorsitzender um den Verein verdient gemacht. Sein unermüdliches Wirken zum Wohle des Vereins sowie die ihm eigene menschliche und kameradschaftliche Wesensart sind für uns Verpflichtung, den Verein in seinem Sinne weiterzuführen. Wir werden ihm stets ein ehrendes Angedenken gewahren.“

Am Samstag, dem 26. August 1995 ehrt der PSV Grün-Weiß anlässlich der Feier zum 70jährigen Bestehen seinen verstorbenen Ehrenpräsidenten Dr. Karl Ender auf besondere Weise. Das Vereinsheim am Kleinfeldchen erhält den Namen „Dr. Karl-Ender-Haus“. Bei der Enthüllung der Gedenktafel in Anwesenheit der Witwe des Verstorbenen, Frau Susanne Ender, hob der 1. Vorsitzende Manfred Tecl noch einmal die großen Verdienste von Dr. Karl-Ender hervor.

Ein vom Vorstand lang gehegter Wunsch, den überdachten Freisitz des Vereinsheims zu umbauen, wird in die Tat umgesetzt. Unter der Leitung des 2. Vorsitzenden Michael Königstein wurden die Arbeiten im Herbst 1999 in Angriff genommen und nach wenigen Monaten abgeschlossen.

In der Jahreshauptversammlung am 13. März 2000 verkündete der 1. Vorsitzende Manfred Tecl, dass er stolz darauf sei, im Jubiläumsjahr zum ersten Mal in der Geschichte des PSV Grün-Weiß eine Mitgliederversammlung im eigenen Heim durchführen zu können. Er schloss mit der Feststellung, dass mit dem Vereinsheim die Entfaltungsmöglichkeiten des PSV gestiegen sind. Darüber hinaus sei der Verein auch den Bedürfnissen der Mitglieder gerecht geworden.

In diesem Sinne feiert der Polizei-Sport-Verein Grün-Weiß Wiesbaden e.V. am Samstag, dem 20. Mai 2000 im Christian-Bücher-Saal der ESWE in der Weidenbornstraße sein 75jähriges Bestehen.

Und die Entwicklung des Vereins geht weiter, so wie sich auch die Gesellschaft weiterentwickelt. Im November 2001 heißt es „PSV goes internet“ Hier können sich Mitglieder und Interessierte „online“ über die aktuellen Informationen und Entwicklungen unterrichten.

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